Anbau von Microgreens ohne Erde: Eine einfache Anleitung 🌱

Der erdlose Anbau von Microgreens nutzt Methoden wie Hydroponik, Aeroponik oder die Verwendung von Kokosfasern und Papiertüchern. 

Diese Techniken sparen nicht nur bis zu 90% Wasser im Vergleich zum traditionellen Bodenanbau, sondern reduzieren auch das Risiko von Schädlingen und Krankheiten. 

Durch die Kontrolle über die Anbauumgebung können Mikrogrüns das ganze Jahr über in konstanter Qualität produziert werden.

Warum ohne Erde anbauen?

Der Anbau von Mikrogrüns ohne Erde bietet zahlreiche Vorteile. Einer der wichtigsten Gründe ist die Wassereffizienz. Erdlose Methoden wie Hydroponik können bis zu 90% weniger Wasser verbrauchen als traditionelle Anbaumethoden. Diese Techniken sind nicht nur für den Wasserhaushalt günstig, sondern bieten auch eine saubere und kontrollierte Anbauumgebung. 

Ohne die Notwendigkeit, Erde zu verwenden, entfallen viele der gängigen Probleme der Gartenarbeit, wie Unkraut und Bodenschädlinge, was zu gesünderen Pflanzen und höheren Erträgen führt.

Überblick über Mikrogrüns

Mikrogrüns sind junge Gemüsepflanzen, die geerntet werden, sobald die ersten echten Blätter erscheinen – typischerweise eine bis drei Wochen nach der Aussaat. 

Diese Pflanzen bieten nicht nur eine breite Palette an Geschmacksrichtungen, von mild bis würzig, sondern sind auch eine konzentrierte Quelle von Nährstoffen, oft reicher an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien als ihre ausgewachsenen Gegenstücke.

Inhaltsangabe

Zusammenfassung

In diesem Artikel erkunden wir Methoden zum Anbau von Mikrogrüns ohne Erde, darunter:

  • Hydroponik
  • Kokosfaser
  • Papiertuchmethod

 

Für jede Methode bieten wir präzise Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.

Hydroponische Systeme

Indoor-Vertikal-Farm-mit-Grünsämlingen

Die Hydroponik ist eine innovative Anbaumethode, bei der Mikrogrüns in einer wassergebundenen Lösung voller Nährstoffe wachsen, ganz ohne Erde.

Diese Methode ist besonders effizient, da sie eine direkte Versorgung der Pflanzen mit den benötigten Nährstoffen ermöglicht.

Zudem ermöglicht die Hydroponik eine erhebliche Wassereinsparung im Vergleich zum traditionellen Anbau und verringert das Risiko von Bodenerosion und Schädlingsbefall.

Kokosfaser-Methode

Kokosfasern, ein Nebenprodukt der Kokosnussernte, bieten eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Blumenerde.

Dieses Medium ist besonders luftdurchlässig und hält Feuchtigkeit sehr gut, was eine gleichmäßige Wasserversorgung der Mikrogrüns ohne Staunässe ermöglicht.

Kokosfasern sind zudem pH-neutral und fördern ein gesundes Wurzelwachstum, was sie zu einer idealen Wahl für den Anbau von Mikrogrüns macht.

Papiertuch-Methode

Die Papiertuchmethode ist wahrscheinlich die einfachste und kostengünstigste Art, Mikrogrüns ohne Erde anzubauen.

Alles, was Sie benötigen, sind Papiertücher und eine flache Schale oder ein Tablett.

Die Samen werden direkt auf die befeuchteten Papiertücher gelegt, die als Medium für die Keimung dienen.

Diese Methode ist besonders für Anfänger geeignet, die erste Erfahrungen mit dem Anbau von Mikrogrüns sammeln möchten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hydroponisch

  1. Vorbereitung: Wählen Sie eine hydroponische Wachstumsmatte aus, die speziell für den Anbau von Mikrogrüns geeignet ist. Weichen Sie die Matte in gefiltertem Wasser ein, das einen pH-Wert von 5,5 bis 6,5 haben sollte.
  2. Aussaat: Streuen Sie die Samen gleichmäßig über die feuchte Wachstumsmatte. Für eine dichte Ernte nutzen Sie etwa 3 Esslöffel Samen pro Tablett.
  3. Keimung: Bedecken Sie die Samen leicht mit einer weiteren feuchten Matte oder einem feuchten Tuch, um die Feuchtigkeit zu halten. Bewahren Sie die Samen an einem warmen, dunklen Ort auf, bis die Keimung einsetzt.
  4. Licht: Sobald die Samen gekeimt haben, entfernen Sie die Abdeckung und stellen Sie die Tabletts unter eine Lichtquelle. Sorgen Sie für ausreichend Licht, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
  5. Ernte: Die Mikrogrüns sind bereit zur Ernte, sobald die ersten echten Blätter erscheinen, was je nach Sorte 7 bis 12 Tage dauern kann.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Mit Kokosfasern

  1. Einweichen: Lassen Sie die Kokosfasern in Wasser einweichen, bis sie vollständig expandiert sind. Drücken Sie überschüssiges Wasser aus, um eine optimale Feuchtigkeit zu gewährleisten.
  2. Aussaat: Verteilen Sie die expandierten Kokosfasern gleichmäßig auf einem Anzuchttablett und säen Sie die Samen darauf aus. Bedecken Sie die Samen leicht mit einer weiteren Schicht Kokosfasern.
  3. Feuchtigkeit: Halten Sie die Kokosfasern konstant feucht, aber nicht nass, indem Sie die Oberfläche täglich leicht besprühen.
  4. Licht und Luft: Stellen Sie sicher, dass die Samen ausreichend Licht und Luftzirkulation erhalten, um Schimmelbildung zu vermeiden und ein gesundes Wachstum zu fördern.
  5. Ernte: Sobald die Mikrogrüns ihre ersten echten Blätter entwickelt haben, sind sie bereit zur Ernte.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Mit Papiertüchern

  1. Vorbereitung: Befeuchten Sie zwei Papiertücher und wringen Sie sie aus, um eine übermäßige Nässe zu vermeiden. Legen Sie ein Papiertuch flach in ein Tablett oder eine Schale.
  2. Aussaat: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf dem feuchten Papiertuch. Bedecken Sie sie mit dem zweiten Papiertuch.
  3. Feuchtigkeit: Halten Sie die Papiertücher konstant feucht, indem Sie sie täglich leicht besprühen. Vermeiden Sie Staunässe, um Schimmelbildung zu verhindern.
  4. Licht: Sobald die Samen gekeimt haben, entfernen Sie das obere Papiertuch und stellen Sie das Tablett an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  5. Ernte: Die Mikrogrüns sind erntereif, sobald die ersten echten Blätter erscheinen, was in der Regel 7 bis 12 Tage dauert.

Fazit

Der Anbau von Mikrogrüns ohne Erde eröffnet eine Welt voller Möglichkeiten für Gartenfreunde, die nach effizienten, sauberen und platzsparenden Methoden suchen, um frische, nährstoffreiche Lebensmittel das ganze Jahr über anzubauen. 

Durch die Nutzung von Hydroponik, Kokosfasern und Papiertüchern können wir Wasser sparen, die Umwelt schonen und gleichzeitig die Kontrolle über die Anbaubedingungen behalten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Ja, Mikrogrüns können von einer leichten Düngung profitieren, besonders wenn sie in wassergebundenen Systemen wie der Hydroponik angebaut werden. Es ist jedoch wichtig, einen sehr verdünnten Flüssigdünger zu verwenden, um die zarten Pflanzen nicht zu schädigen. Die Düngung sollte erst nach dem Erscheinen der ersten echten Blätter beginnen, da die Samen selbst genug Nährstoffe für die erste Wachstumsphase enthalten.

Für den Anfang sind einfachere Sorten wie Radieschen, Kohl und Brokkoli zu empfehlen. Diese Sorten keimen schnell und zuverlässig, was sie ideal für den erdlosen Anbau macht. Sie sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten auch eine reiche Ernte an nährstoffreichen Mikrogrüns.

Schimmelbildung lässt sich durch eine gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Überwässerung effektiv verhindern. Stellen Sie sicher, dass Ihre Anzuchtfläche nicht zu dicht besät ist und dass die Luft frei um die Pflanzen zirkulieren kann. Eine regelmäßige, aber mäßige Bewässerung hilft ebenfalls, die Feuchtigkeit im Gleichgewicht zu halten und Schimmelbildung vorzubeugen.

Absolut, der Anbau von Mikrogrüns ohne Erde ist ganzjährig möglich, einschließlich des Winters. Da sie in Innenräumen unter kontrollierten Bedingungen wachsen, sind sie nicht den saisonalen Schwankungen ausgesetzt, die den Außenanbau beeinflussen. Mit der richtigen Lichtquelle können Mikrogrüns auch in den kürzeren und dunkleren Tagen des Winters gedeihen.

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Über den Autor

ich bin Markus Weber aus Tirol, ein professioneller Gärtner mit wissenschaftlicher und praktischer Erfahrung in Landwirtschaft, Gärtnerei und insbesondere im Vertical Farming. Meine Leidenschaft liegt darin, Hobbygärtnern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sie zu coachen und wertvolle Tipps im Bereich Vertical Farming zu vermitteln.

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